Europacup in Italien!

Italien im Europacup, grundsätzlich eine der geilsten Destinationen die man in diesem Bewerb ansteuern kann, doch das Mutterland der Ultra-Bewegung bietet leider auch Vereine ohne eine Szene an, und eben genau einer dieser Vereine sollte heute unser Gegner sein.
Die Freude über den Ausflug ins Nachbarland wurde dadurch aber kaum getrübt.

Unsere Crew und einige Leute aus unserem Umfeld trafen sich Mittwoch Abend in Linz, um gemeinsam den Weg per Bus anzutreten.
Eine äußerst flüssige und gestörte Nacht verging wie im Flug und kurz nach sieben Uhr trafen wir dann in Bologna ein.
Dort traf man gleich am Busbahnhof auf die Lords und die Gladiatori, mit denen es Richtung Innenstadt ging.
Auch in Bologna verging die Zeit relativ schnell, man sichtete zahlreiche Grüne mit denen der Tag mit Essen, Trinken und Sightseeing verbracht wurde.
Nach kurzer Verspätung ging es um 16:15 per Bus Corteo von Bologna nach Reggio nell’Emilia, wo das Mapei Stadion, also unsere heutige Spielstätte, seinen Platz hat.
Die rund 20 Busse wurden durch den Verkehr gelotst und brauchten gesamt circa eine Stunde und fünfzehn Minuten.

Beim Stadion angekommen traf man auf 8 Jungs aus Kloten die sich selbst auf den Weg zum Spiel gemacht haben und uns an diesem Tag unterstützen wollten.
Danke fürs Kommen – Wie immer eine Freude euch zu sehen.

Die Eingangskontrollen ziemlich langwierig, da die Ordner von jedem Besucher einen Ausweis sehen wollten und dabei ziemlich genau waren.

Etwa 40 Minuten vor Spielbeginn platzierte sich dann der grüne Mob im oberen Teil des heutigen Sektors. Die Fetzen wurden auf Wellenbrechern befestigt und rund 2000 motivierte Rapidler warteten gespannt auf die Mannschaft. Unsereiner platzierte sich direkt vor dem Eingang, also vor einem riesen großen Mundloch, gschissener Platz aber was solls.

Zu Beginn wurden alle mitgebrachten Fahnen präsentiert und man startete recht lautstark in die Partie. Auf der Längsseite wurde eine kleine Überziehfahne mit dem Wappen von U.S. Sassuolo Calcio gezeigt, das Stadion generell alles andere als gut gefüllt, im „Heimsektor“ sah man ab und an Fahnen, wirklicher Support war aber keiner zu erkennen.

Am Feld landete der Ball bereits nach drei Minuten in unserem Tor, der Schiri erkannte den Treffer aber aus Gründen die wir bis heute nicht wissen, nicht an. Glück gehabt.
Nach 11 Minuten große Chance für unsere Männer, die heute übrigens in roten Dressen und weißen Hosen aufliefen, Joelinton köpfte den Ball völlig frei neben das Tor.

In Hälfte 1 wurde mittels Spruchband an die Opfer der jüngsten Erdbeben in Italien gedacht. „Vicini alla Gente Del Centro D’Italia Colpita Dal Sisma”, dazu Beifall vom gesamten Stadion.

Nach 34 Minuten dann das erste Gegentor, unser Sektor wurde danach wieder etwas lauter, aufgrund fehlender Trommeln (nicht erlaubt) war das heute leider gar nicht so einfach, auch die fehlende Überdachung trug nicht zur Stimmung bei.

In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit dann die zweite große Enttäuschung, nach einem Freistoß stand es plötzlich 2:0 für die Italiener.

Nach der Pause startete unser Sektor eine Pyroshow mit grünen Fackeln in der ersten Reihe. Zum ersten Mal seit 2012 zeigten wir Pyro in einem Internationalen Bewerb. PYROTECHNIK IST KEIN VERBRECHEN.

Ebenfalls sehr erwähnenswert war ein weiteres Spruchband der Ultras Rapid.
Mit dem Spruch : „Liberta per le Curve Italiane!“ wurde Freiheit für die Italienischen Kurven gefordert. Bekanntlich werden die Italienischen Ultras schon seit langer Zeit von Repression heimgesucht. Man kann nur hoffen dass unsere Bewegung in ihrem Ursprungsland und auf der ganzen Welt wieder bessere Zeiten erlebt. Scheiß Repression! Auch für dieses Spruchband gab es Beifall vom Stadion.

Unser Trainer brachte nach 61 Minuten dann doch noch zwei Stürmer und das System wurde wieder umgestellt.

Begleitet von lautstarken Gesängen aus unserem Block wurde es nach 86 Minuten noch einmal spannend, Jelic mit dem Ausgleichstreffer per Abstauber. Energisch wurde der Ausgleich gefordert und unsere Mannschaft wirkte plötzlich ganz anders, der Wille war wieder da. Wir mitgereisten Rapidler wurden letztendlich dann doch noch belohnt, nach 90 gespielten Minuten schoss unser Stürmer Kvilitaia den ersehnten Ausgleich.
Der Sektor flippte natürlich dementsprechend aus. Das Unmöglich scheinende wurde in der Rapidviertelstunde doch noch möglich gemacht. Solche Momente gibt’s eben nur bei uns!

Bei diesem 2:2 blieb es dann auch, und somit ist im Rennen um den Aufstieg in die KO-Phase noch alles möglich.

Nachdem noch etwas im Sektor verharrt wurde, bewegten wir uns wieder retour zu den Bussen. Ehe man sich von unseren Freunden aus der Schweiz verabschieden musste, genoss man noch gemeinsam ein Bier. Die Rückfahrt aus bella Italia verlief wesentlich ruhiger als die Hinfahrt, verging aber ebenfalls sehr schnell.

Schon am Sonntag wartet mit dem WAC der nächste Gegner auf uns. Um 14:00 geht es los im WESTSTADION.

Hopp auf Hütteldorf!

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