Fans gleich Fans?

„Da war der Kurs langsamer und ich habe die Rufe der Fans wahrgenommen und den Rauch der bengalischen Feuer aufsteigen sehen“ Mario Matt nach seinem Triumph beim Nightrace in Schladming am 22.1.2008 (Quelle: teletext.orf.at, Seite 203, Stand 23.1.2008)

Kaum jemand kam dieser Tage am Glanz des Ski- Weltcups vorbei. Medial perfekt portioniert, die Society kameragerecht in Szene gesetzt, Adabeis und echte Größen aus Sport, Politik und Wirtschaft. Sie alle tummelten sich in Kitzbühel und am wenige Tage später in Schladming ausgetragenen Nachtslalom, der nicht nur auf sportlicher Ebene stets für Spannung sorgt.

So ist es die einmalige Stimmung, die von Moderatoren und Journalisten stets als wichtiger Faktor für den Erfolg des österreichischen Schiteams herhalten muss. Was dabei stört? – Fans werden in verschiedenen Sportarten mit zweierlei Maß bemessen. Diese Einschätzung rührt aus einer Beobachtung, die wir sicher schon alle bewusst oder unbewusst machten, als der ORF mit seinen Spezialkameras über die Menge kreiste…. und jetzt der Führende nach dem ersten Durchgang, er kommt aus Österreich…. Fahnen über Fahnen werden in die Höhe gestreckt, kaum noch bleibt in diesem Meer ausreichend Radius um diese zu schwenken und dann brennt der Berg, nein nicht nur vor Akustik, es sind bengalische Feuer und auch Rauch, die die letzten Meter, den Zielraum, hell erleuchten und für die so oft gepriesene einzigartige Stimmung sorgen. Doch halt, irgendwas ist hier anders, die Moderatoren sprechen plötzlich nicht mehr von den unbeherrschten Fans, von Chaoten die hier unerlaubt zündeln oder von Störenfrieden, die den Sport nicht lieben und sich nur in Szene setzen wollen. Das so oft zitierte Pyrotechnikgesetz kennt keine Anwendung auf Schnee? Fahnenstangen länger als 1,50 Metern können im Winter keinen Schaden an Mitmenschen anrichten, der ausgeschenkte Alkohol in der Arena wirkt bei kalten Temperaturen nicht aggressionsfördernd? Welch verblüffende neue Welt offenbart sich uns dieser Tage? Wir vermissen die gepanzerte Spezialeinheit, die den Streckenrand stürmt und den Bengalenzünder mit Handschellen und Schlagstockhieben unschädlich macht, wir vermissen die Videoüberwachung, die alle Chaoten sofort mit Platzverboten und Einträgen in die Datei „Gewalttäter Schisport“ aufnimmt!

Es sind doch sehr eigenwillige Praktiken, die uns hier stutzig machen und deutlich zeigen wie pervers unsere Sportwelt geworden ist. Einzelinteressen von Sponsoren und honorigen Geldgebern setzen sich durch und machen unseren Sport zu einem gesteuerten Freizeitevent nach amerikanischem Vorbild.

LEGALIZE PYRO!
110% GEGEN DIE (FUSSBALL-)SPORTINDUSTRIE!

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