Trotz Niederlage stolz auf die Mannschaft!

 

Nachdem man am Wochenende gegen den WSG Tirol einen ungefährdeten 2:0 Auswärtssieg eingefahren hatte, durfte man unter der Woche in der zweiten Cup-Runde gleich gegen den vermeintlich schwersten Gegner ran: es ging gegen die Dosen. Was heute alles möglich war, merkte man schon beim Betreten des Weststadions. Die Luft war geladen, alle Anwesenden bis in die Haarspitzen motiviert und auch der Mannschaft sah man an, dass jeder bereit war, über die Schmerzgrenze hinauszugehen. Das Ziel am heutigen Tag sollte sein, den Aufstieg in die nächste Runde zu schaffen, dem Marketingkonstrukt die Grenzen auf zu zeigen und nach der Niederlage beim Ligaauftakt sowie dem verlorenen Cup-Finale der letzten Saison, endlich wieder ein Erfolgserlebnis gegen die Truppe der Kracherlfirma zu haben.

Mit Anpfiff ging der Wahnsinn los: auf ALLEN Rängen eine Stimmung, wie man sie im Weststadion noch nicht erlebt hatte und eine Mannschaft, die den Gegner vernichten wollte. In Spielminute 5 klopfte man das erste Mal beim Salzburger Tormann an: Eckball Schwab und Velimirovic mit dem Kopfball, den Stankovic gerade noch entschärfen konnte. Ab diesem Zeitpunkt entwickelte sich bis zur Halbzeit ein offener Schlagabtausch, bei dem die Tore noch ausblieben. So hieß es nach 45 Minuten noch 0:0. Doch nach Wiederanpfiff erzielten leider nicht wir das erste Tor, sondern die Dosen. Nach einem Foulspiel in der 49. Spielminute nahe am 16er, trat Szoboszlai zum Freistoß an und verwandelte diesen unhaltbar für Strebinger. Nach diesem Gegentreffer gab sich die Mannschaft nicht auf und probierte alles, um den Ausgleich zu erzielen. In der 56. Spielminute war es dann endlich so weit: unser Neuzugang Stojkovic mit dem eröffnenden Pass auf Fountas, der seinem Gegenspieler davonlief und mit einem perfekten Stanglpass auf Kitagawa das 1:1 vorbereitete. Ab diesem Zeitpunkt war das Tor zur „grünen Hölle“ geöffnet und es entwickelte sich eine Atmosphäre, die an die Spitzenzeit im St. Hanappi erinnerte. In der 65. Minute ging es dann Schlag auf Schlag: nach einem Stangenschuss von Velimirovic leiteten die Salzburger einen Konter ein, den Kapitän Schwab eher rustikal unterbrach. Aufgrund einer bereits erhaltenen gelben Karte gegen ihn bedeutete das Gelb/Rot. Doch es sollte noch schlimmer kommen. In der 94. Spielminute, immer noch beim Spielstand von 1:1, ging Velimirovic etwas zu übermotiviert in einen Zweikampf und dieser bedeutete für ihn, genau wie beim Kapitän zuvor, Gelb/Rot.

Somit ging es mit acht Feldspielern in die Verlängerung. Die Taktik war klar: entweder man erzielt einen Lucky-Punch oder, was die wahrscheinlichere Variante war, man rettet sich ins Elfmeterschießen. Mit einer kämpfen-kratzen-beissen Einstellung, die man sich als Fan schon so lange von der Mannschaft gewünscht hat, ging es bis zur 120. Spielminute und als man sich schon im Elfermeterschießen sah, passierte es doch noch: mit der letzten Aktion des Spiels erzielte Minamino das so bittere 1:2…doch anstatt sich dem Selbstmitleid hinzugeben, wurde der Mannschaft vom gesamten Stadion mit stehenden Ovationen, Applaus und aufmunternden Gesten gezeigt, dass es genau diese Tugenden waren, auf die man so lange schon gewartet hatte! So versammelten sich alle Spieler vor der Kurve und wurden für genau diese Bereitschaft, für den Verein und für unsere Farben bis zum Schluss alles zu geben, frenetisch gefeiert! Verlieren ist keine Schande, wenn man sich bis zum bitteren Ende den Arsch aufreisst! DAS IST RAPID und genau DAFÜR soll Rapid in Zukunft wieder stehen!

Es gibt noch eine Sache, die bisher unerwähnt blieb: kürzlich gab es eine Ergänzung des Dosenkaders, die bei uns mit besonderer Aufmerksamkeit bedacht wurde: der Wechsel vom selbsternannten Erz-Rapidler Wöber zu den Bullen. So sehr man sich freute, dass er beim Cupfinale gegen das Konstrukt vor wenigen Monaten noch in der Rapid-Kuve stand, so sehr verachtete man seine (finanziell nicht notwendige) Entscheidung. In zuvor gegebenen Interviews bezeichnete sich Wöber als „im Herzen immer Rapidler“, um dann zu den Kommerzlern zu wechseln. Wie man in der Vergangenheit gesehen hat (siehe Causa Ivanschitz), verursachen solche Wechsel (mancher spricht auch von Verrat), entsprechende Reaktionen. Wenn man noch dazu bedenkt, dass sich Wöber während seiner bestimmt für ihn persönlich schweren Zeit, bei Rapid fit gehalten hat, um dann direkt zu den Bullen zu wechseln, inklusive den u.a. oben genannten Äußerungen, sind die Bezeichnungen, die bei diesem Spiel mittels Spruchbänder gezeigt wurden, noch eine nette, von Wöber selbst provozierte Unmutsäußerung.

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